COMBAT Escrima - eine philippinische Kampfkunst

Die Geschichte und Entwicklung der philippinischen Kampfkünste

Die Übersetzung des spanischen Begriffes „Escrima de Mano“ bedeutet eigentlich  Schutz der Hand. Allerdings ist hiermit  ein Selbstverteidigungs-System von den Philippinen bezeichnet, welches primär  scharfe Klingenwaffen wie Messer oder Macheten, sowie  Stöcke und viele weitere als Waffen verwendbare Gegenstände verwendet. Waffenlose Handtechniken werden im COMBAT Escrima  als zweitrangig betrachtet.
In populären Medien stößt man am ehesten auf die Begriffe Escrima, Eskrima oder Kali, wenn von den Kampfschulen der Philippinen die Rede ist. Das spanische Wort  Escrima, bedeutet Schlacht oder Kampf.

Die Kunst des ESCRIMA gehörte zu einer Reihe von Künsten und Traditionen der südostasiatischen Kriegerkaste. Als Kriegskunst beinhaltete sie mehrere Aspekte des Kampfes, wobei das Hauptaugenmerk auf bewaffneten Auseinandersetzungen lag. Die Krieger wurden im Umgang mit Lang- und Kurzschwert, Messerkampf sowie Speerkampf unterwiesen und erlernten zudem noch das Ringen sowie Schlag- und Tritttechniken. Eine besondere Fähigkeit waren der simultane Umgang mit zwei Waffen des gleichen oder unterschiedlichen Typs sowie die Verteidigung unter Gebrauch von alltäglichen Gegenständen. Allerdings wurden die Künste bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts lediglich innerhalb des eigenen Clans gelehrt. Beim Training wurden meist Hartholz- oder Rattanstöcke anstelle von Schwertern verwandt, um das Verletzungsrisiko möglichst gering zu halten. Noch bevor jungen Kriegern der Umgang mit dem Schwert erlaubt war, mussten sie ihr Können mit schweren Hartholzstöcken aus Bahi oder Kamagong – auch bekannt als Eisenholz – unter Beweis stellen. Diese imitierten das Gewicht und die Länge eines echten Schwertes. Dabei fällt auf, dass bei südostasiatischen Waffentechniken Waffen, die man mit einer Hand führen kann, deutlich bevorzugt werden. Grund dafür ist wahrscheinlich die dichte Vegetation, die vor allem vor dem 20. Jahrhundert in der Region existierte. Dadurch waren die Krieger gezwungen, kompakte Techniken und kleinere Waffen zu bevorzugen.
Momentan ist nur relativ wenig über die Herkunft und über berühmte vorkoloniale Vertreter dieser Kunst bekannt.

Die Ausübung der Kunst wurde 1764 offiziell von der spanischen Kolonialmacht verboten, und so übten die Krieger ihr Können im Geheimen. Viele verbanden die Kampfkunst mit der südostasiatischen Tradition der Folkloretänze und versteckten ihr Wissen für die Nachwelt auf diese Weise.

Während des Zweiten Weltkriegs und des Vietnamkrieges ließ die U.S. Armee einen Großteil der Kampfhandlungen von philippinischen Soldaten ausführen. Zu diesen Soldaten gehörte unter anderem der spätere philippinische Präsident Fidel Ramos. Aus dem Sachverhalt der Anheuerung heraus entstand der Mythos in der westlichen Welt, dass die U.S.-Armee gezielt Escrima-Meister angeheuert habe, weil diese sich mit Guerillataktiken im südostasiatischen Terrain auskennen würden und herausragende Kämpfer seien. Dies kann allerdings durch nichts belegt werden. Die USA ließen lediglich Soldaten aus dem Archipel für sich kämpfen, unabhängig davon ob, sie Escrima konnten oder nicht. Tatsächlich waren die allermeisten Soldaten weder Escrima-Meister noch -Schüler.
Aber auch nach dem Krieg blieben die Philippinen ein gewalttätiger Ort. Die Stadt San Juan sprach 1967 als erste das Nunchaku- Verbot aus. Nur durch Verhängung des Kriegsrechtes konnte der Präsident im September 1972 der Gewohnheit ein Ende bereiten, persönliche Streitigkeiten unter Verwendung von Schusswaffen, Messern und anderen tödlichen Waffen zu entscheiden.

Nach dem Krieg wanderten viele Filipinos in die Vereinigten Staaten aus. Und natürlich ging Escrima mit ihnen. Die meisten Auswanderer zogen nach Hawaii und Kalifornien. In Kalifornien ließen sie sich zum größten Teil in Stockton nieder, und von dort begann Escrima seinen Einzug in die amerikanische Kampfkunst-Szene.

Traditionelle und moderne Kunst

Der Unterschied zwischen der traditionellen und der modernen Kunst liegt darin, dass das klassische Escrima die ursprüngliche Kriegskunst ist, welche sich mit mittelalterlichem Kriegswerkzeug wie Schwert oder Speer beschäftigt, und das moderne Escrima sich eher auf den Gebrauch von Stöcken und kontemporären Alltagsgegenständen konzentriert.
Das moderne Escrima wuchs erst zur Kunst heran, als die spanische Kolonialmacht 1764 ihre Ausübung verbot und die Bevölkerung entwaffnete. Die Menschen sahen sich gezwungen, im geheimen und ohne den Gebrauch der eigentlichen Waffen die Kunst an kommende Generationen weiterzuvermitteln. Daraus entwickelten sich auf Schlagwaffen zugeschnittene Techniken, neue Bewegungsschemata sowie Kampf- und Verteidigungstaktiken.
Bis heute ist es allerdings noch so, dass Anfänger im klassischen Bereich dennoch, damals wie heute, ihre Techniken, genau wie Schüler des modernen Escrima, mit Stöcken üben. Erst nach Jahren des andauernden Trainings ist es ihnen erlaubt und auf den Philippinen auch üblich, dass sie mit scharfen Klingen entweder allein oder mit Partnern üben. Nur so können sie zu Meistern des Escrima werden.

Die Wiederentdeckung von Escrima (wie auch der Nunchakus) muss wohl dem legendären Moviestar Bruce Lee zugeschrieben werden. Durch den Einsatz der philippinischen Stöcke in seinen Filmen „Enter the Dragon“ und „Game of Death“ machte er die alte Kampfkunst Escrima weltweit bekannt.

COMBAT ESCRIMA – Training

Wie beginnt der COMBAT Escrima-Schüler/In in der CWTA?

Grundsätzlich orientieren wir uns an der Escrima-Schule von Großmeister Rene Latosa.
Zu Beginn wird dem/der  COMBAT Escrima-Schüler/In gezeigt, wie man einen Stock richtig greift. Anschließend lernt er/sie die ersten fünf  Grundschläge. Daraufhin lernt er/sie, diese ersten fünf Grundschläge abzuwehren. Es gibt  gegen jeden Angriff fünf oder sechs Grundabwehren. Danach unterrichten wir die  Beinarbeit. Hier lernt der Schüler, wie er/sie sich bewegen muss, um die Techniken richtig im Zusammenspiel mit dem Körper umzusetzen.

Wir gehen bei den COMBAT ESCRIMA Schritten von der Figur des Dreiecks aus, und üben Schrittkombinationen sowohl nach vorne, zur Seite und nach hinten in verschiedenen Winkeln, meistens  in 45 Grad. Hierbei muss der Körper nicht   unbedingt  gerade gehalten werden. Häufig wird der Oberkörper nach hinten oder seitlich gebeugt. Dies kommt immer auf die jeweilige Situation im Kampf oder in der Übung an.
Danach beginnt das sogenannten „Lock- & Block“ -Training. Hierbei muss  der COMBAT ESCRIMA Schüler einen Stockangriff blocken und noch einen 2. weiteren Angriff mit einem kurzen Stock, den der Partner in der anderen Hand hält. Auf diese Weise vermittelt man Fähigkeiten, Angriffe aus jeder Richtung – und egal mit welcher Hand geführt – abzuwehren.
Danach unterrichten wir in der CWTA die Verteidigung mit einem gegen zwei Stöcke. Jetzt ist der Schüler insgesamt schon sehr beweglich und flexibel. Er kann  Gewichtsverlagerungen, Richtungswechsel, Ausweichmanöver, Wendungen einsetzen und  plötzlich und überraschend aus einem anderen Winkel angreifen. Hierbei werden beide Arme gleichzeitig eingesetzt.

Ist dieses Stadium vom COMBAT ESCRIMA Schüler erfolgreich absolviert, beginnt man mit dem sog. Anfänger-Freikampf. Hierbei wird den Reflexen viel abverlangt. Bei der rasanten Geschwindigkeit, die die Stöcke erreichen können, kann das Auge ihnen nicht folgen. In diesem Sparring werden ausschließlich die bisher gelernten Abwehren und Angriffe eingesetzt. Es werden dann regelmäßig  weitere Angriffe und Abwehrtechniken den Bewegungsabläufen hinzugefügt und dann später im Sparring kampfmäßig geübt.
Ebenfalls wird im Unterricht die Länge der Stöcke regelmäßig verändert, bis hin zur Kugelschreiberlänge.


Alle Techniken, die wir im COMBAT ESCRIMA mit dem Stock praktizieren, sind mit Klingenwaffen gleichermaßen einsetzbar. Aus Tradition tragen die meisten Bewohner der Philippinen Macheten, die sie zur Arbeit auf den Feldern benötigen.
Aber die alten Escrima-Lehrer halten im Vergleich den Stock der Klingenwaffe gegenüber für überlegen. Eine Machete oder ein Schwert hinterlassen zwar einen tiefen Schnitt, der gleiche Schlag mit einem Stock durchgeführt, zerstört unmittelbar und direkt den Knochen und verursacht deutlich mehr Schmerzen.
Des Weiteren ist es eher das Ziel, einen Angreifer zu entwaffnen und ihn unschädlich zu machen.
Bei Verwendung einer Machete werden die Verletzungen so massiv sein, dass ein Gegner auf das Schwerste verletzt oder sogar getötet wird.
 

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