COMBAT Wing Tsun für Erwachsene

COMBAT Wing Tsun: Freiheit durch Selbstverteidigung

Interview mit Sifu Gerolf Blittersdorf, Leiter und Gründer der CWTA

Gerolf Blittersdorf, 49, ist Leiter und Gründer der COMBAT Wing Tsun Association, CWTA, und leitet zahlreiche COMBAT WT-Seminare im europäischen Raum

Frage:

Wie funktioniert die Selbstverteidigungskunst COMBAT Wing Tsun?

Sifu Gerolf Blittersdorf:
Mit COMBAT Wing Tsun lernt man, sich zu wehren und zu behaupten. Wer COMBAT WT lernt, muss bereit sein, sich auf seinen Körper einzulassen, um die eigenen Stärken kennenzulernen und zu nutzen. Darüber hinaus  führt das Training dazu, dass „Zivilisationsmenschen“ wieder zu ihrem ursprünglichen Bewegungsrepertoire zurückfinden und damit auch der Körper zu seinen normalen Funktionen. Das ist gut für das Selbstbewusstsein, klappt aber nur auf der Grundlage einer Vielfalt von ausgiebig trainierten Körperbewegungen.

Frage:

In Ihrem Prospekt sprechen Sie von Einklang zwischen Körper, Geist und Seele. Kann man das wirklich lernen?

Sifu Gerolf Blittersdorf:
Ja, besondere Voraussetzungen für COMBAT Wing Tsun gibt es nicht. Niemand muss sportlich oder gar akrobatisch sein. COMBAT WT kann unabhängig vom Alter gelernt werden. Wichtig ist aber die Bereitschaft, seinen Körper kennenzulernen und auch die Stärken wahrzunehmen und zu nutzen. Das gute Körpergefühlt führt dann zu einem neuen Selbstbewusstsein, weil man sich über seine Möglichkeiten klar wird. COMBAT WT ist letztendlich für alle, die ihr persönliches Leben nicht Länger einschränken wollen, weil sie befürchten, in unsichere Situationen Zu geraten. Das passiert jeden Tag. Auf wirklich gefährliche Situationen kann man sich vorbereiten.

Frage:

Was halten Sie von sogenannten Psycho-Seminaren, die Selbstbewusstsein rein verbal aufbauen?

Sifu Gerolf Blittersdorf:
Da wird das Selbstbewusstsein oft bis zum „Geht-nicht-mehr“ aufgeputscht, aber die körperliche Umsetzung und die entsprechende Technik fehlen.

Frage:

Ist das ein Problem?

Sifu Gerolf Blittersdorf:
Ja, immer dann, wenn eine Situation über den verbalen Schlagabtausch hinaus eskaliert, stehen diese „Crashkurs-Teilnehmer“ da und können ihr selbstbewusstes Auftreten körperlich nicht „rechtfertigen“. Im COMBAT WT wird Selbstbewusstsein zunächst ohne Partner in den Bewegungsabläufen der „Form“ geübt. In diesen Bewegungen werde ich mir meiner selbst und meines Körpers bewusst. Im Partner-Training geht es darum, diese Bewegungen zur Selbstverteidigung einzusetzen und gleichzeitige eine Wahrnehmungsfähigkeit für gefährliche Situationen zu schaffen. Denn Angst  entsteht nur, wenn man eine Situation nicht kennt.

Frage:

Bringt Angst zusätzliche Gefahren?

Sifu Gerolf Blittersdorf:
Leider ja. Auch wenn die Technik noch so gut ist, stehen die meisten Menschen in einer Stresssituation vor lauter Angst stocksteif da. Darum wäre COMBAT WT ohne Selbstbewusstsein wie ein Auto ohne Benzin. Wir trainieren die Situationen realistisch. Dadurch und wegen der körperlichen Übungen ist dieses Selbstbewusstsein aber gerechtfertigt und so groß, wie es die individuell antrainierte „Schlagfertigkeit“ zulässt.

Frage:

Aber auch andere Kampfsport- oder Kampfkunstarten versprechen eine effektive Selbstverteidigung. Was ist das Besondere von COMBAT WT?

Sifu Gerolf Blittersdorf:
Wir verzichten auf Regeln und alle Einschränkungen der Möglichkeiten sich zu wehren, da wir nur so auf der „sicheren Seite“ üben. Die Basis unseres Kämpfens sind taktile Reflexe. Diese Art sich zu wehren, ist absolut einmalig auf der Welt. Dieses gefühlsmäßige Umgehen mit der gegnerischen Kraft wird intensiv durch die Chi Sao-Übungen trainiert, bei denen der Körper systematisch lernt feinstfühlig zu reagieren. Ab dem Moment des Körperkontaktes mit dem Gegner orientieren wir uns nicht mehr optisch, was viele Fallen und zusätzliche Gefahren mit sich bringen würde. Die Orientierung läuft über die Gliedmaßen, die „fühlen“, was der Angreifer vorhat. Sie führen
dadurch fast automatisch die „passende“ Gegenbewegung aus. Und all dies, ohne dass wir es bewusst ansteuern müssten.

Frage:

Können in der Praxis die Übungen und das Denken überhaupt zusammengebracht werden?

Sifu Gerolf Blittersdorf:
Viele Schüler und Schülerinnen wollen sich zu Beginn entweder eine schnell erlernbare Technik aneignen oder glauben, es gäbe irgendwelche Tricks. Es dauert manchmal etwas, bis sie verstehen, dass COMBAT WT ein längerer Weg ist, der viel mit eigener Veränderung und innerem Wachstum zu tun hat. Der Prozess des Erlernens von COMBAT WT wird schließlich natürlich als positiv erlebt: Vom Erkennen der eigenen Möglichkeit und dem Entwickeln von Entschlossenheit bis hin zum Erlernen wirkungsvoller Techniken und aktivem Selbstbehauptungstraining.

Frage:

Dann ist COMBAT WT also viel mehr, als ein Sport oder ein Kampftraining?

Sifu Gerolf Blittersdorf:
Ja. COMBAT WT ist eine Technik, die nur durch konzentriertes Üben und bewusstes „Sich-Einlassen“ erlernt werden kann. Fließende Bewegungen und plötzliche Schnelligkeit gehen in einem koordinierten Bewegungsablauf ineinander über: Sie verschmelzen zu einer neuen und kraftvollen Einheit. Das systematische Erlernen von COMBAT Wing Tsun steigert die körperliche und geistige Flexibilität und fördert die Wahrnehmungsfähigkeit. Durch begleitende Atem- und Konzentrationsübungen härtet COMBAT WT deshalb auch gut gegen Stress ab. Mit Hilfe der Entspannung werden auch Zivilisationskrankheiten wie Haltungsschäden oder Stressanfälligkeit gelindert und die allgemeine körperliche Gesundheit gestärkt.

Frage:

Der Mitgliederanteil von Frauen in COMBAT Wing Tsun-Schulen ist stetig steigend. Welche Gründe gibt es hierfür?

Sifu Gerolf Blittersdorf:
Zum einen ist das sicherlich durch unsere Tradition begründet: COMBAT Wing Tsun wurde vor 250 Jahren von einer Frau entwickelt. Sie hat die Kampfkunst erfunden, um den Menschen, die wie „Freiwild“ gefährdet waren, eine wirkungsvolle Verteidigungsmöglichkeit an die Hand zu geben. Außerdem fällt COMBAT WT den Menschen, die weniger verspannte Kraft und Muskeln haben, leichter – und das sind in der Regel Frauen. Dazu kommt, dass sie meist intuitiver, gefühlsbetonter und weniger mathematisch-sachlich an die Bewegungen herangehen als Männer. COMBAT WT ist eher Gefühlssache.

Frage:

Losgelöst von diesen eher subjektiven Aspekten behaupten Sie auch, dass COMBAT WT eine Technik ist, die Frauen besonders aus einer unfreiwilligen „Opferrolle“ führt.

Sifu Gerolf Blittersdorf:
Wie schon gesagt, fördert COMBAT WT die Eigenwahrnehmung. Frauen werden sich hierbei häufig ihrer alltäglichen Unterordnung bewusst: „Schlagen“, „Vorwärtspreschen“, „Einfordern“ entsprechen häufig nicht den weiblichen Erziehungsmustern. COMBAT WT ist eine Technik des „Vorwärts-Bewegens“, des „Dranbleibens“ und des „Draufzu“. Frauen  erleben sich in einer anderen Rolle und lernen Grenzen zu überschreiten.

Frage:

Ist es schwer, COMBAT Wing Tsun zu erlernen?

Sifu Gerolf Blittersdorf:
Nein, aber man braucht Ausdauer. Für eine sichere Fähigkeit zur Selbstverteidigung reicht ein Crash-Kurs nicht aus. Echte Wehrhaftigkeit kann nur mit einem längerfristigen Training erreicht werden.

Frage:

Wie sieht das COMBAT WT Training aus?

COMBAT WT ist eine persönliche Weiterentwicklung: die Schülerinnen und Schüler trainieren in Gruppen, aber individuell. Deshalb macht es Spaß. Die Lehrer schaffen eine entspannte und freundliche Atmosphäre, also ein Klima, in dem die Leute sich wohl fühlen. Das konzentrierte und regelmäßige Training sorgt dafür, dass COMBAT WT-Lehrer ihr Wissen in einer partnerschaftlichen Atmosphäre weitergeben.  Deshalb ist COMBAT WT eine ideale Freizeitbeschäftigung mit hohem persönlichem Nutzen.

Weitere Informationen erhalten Sie auch hier
 

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